0 days to go
22.03 - 24.03.2022
Dauer: 3 Tage
Virtuell
2017 Teilnehmende

Herzlich willkommen

Bildreihe Kongress

 

Jetzt anmelden

Schon angemeldet?

Hier Einloggen

Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.

Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.

Kongressprogramm

Generationengerechtigkeit und Gesundheit: Individuelle und gesellschaftliche Verantwortung von und für Jung und Alt – vor, während und nach Corona

H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik I

13:15 - 14:45

Der Begriff der „Generation“ umfasst nicht nur die „Gene“, die in der Biologie hinsichtlich der Vererbung von Bedeutung sind, sondern wird vielmehr auch in der Soziologie verwendet, um gesellschaftliche Prägung unterschiedlicher Alterskohorten herauszuarbeiten. Sozialisationstheorien heben die Wechselbeziehung zwischen sozialen, ökonomischen und ökologischen Lebensbedingungen eines Individuums und seiner/ihrer (Persönlichkeits-) Entwicklung hervor. Dies wiederum steht in Zusammenhang mit dem Gesundheitsverhalten bzw. mit gesundheitlicher Chancengleichheit, die es gemäß dem Konzept der Salutogenese ermöglicht, physische und psychische Gesundheit zu erreichen.
Die in der öffentlichen Diskussion verwendeten Zuschreibungen an Generationen sind teilweise unscharf oder sogar widersprüchlich. Dadurch werden Alterskohorten übergreifende Merkmale zugeordnet, die richtigerweise Transformationsprozesse aufgreifen, welche das Leben der Mitglieder dieser Altersgruppe beeinflussen, zugleich aber auch vereinfacht sind, da die besonderen Lebensbedingungen eines jeden Einzelnen innerhalb von Milieus oder anderen (sozialen) Kontexten nicht berücksichtigt werden. Dennoch ist diese Kategorisierung im Kontext der Gesundheit(sforschung) von Bedeutung. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, Veränderungen von Normen und Werten (z.B. hinsichtlich zunehmender Flexibilisierung, Individualisierung und gesellschaftlicher Fragmentierung) sowie den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, werden in diesem Fachforum verschiedene (potentielle) Spannungsfelder zwischen Generationen in Bezug auf individuelle und gesellschaftliche Verantwortung sowie deren Auswirkungen auf Gesundheit betrachtet.

Generationengerechtigkeit angesichts existenzieller Risiken

Pflichten gegenüber anderen Generationen sind eines der kraftvollsten, emotionalsten und effektivsten Argumente, das Politiker*innen und Bürger*innen zur Verfügung steht. Dies wird in Zeiten von Klimawandel und COVID-19 auch im Kontext gesundheitsbezogener Fragen besonders deutlich. Art und Umfang der Pflichten sind jedoch unklar. Die Beschreibung einer Theorie der Generationengerechtigkeit eröffnet nicht nur für die philosophische, sondern auch für die die politische Debatte neue Impulse.

 

Homeschooling und Bildungsverantwortung: Anforderungen an zukunftsfähige und gesundheitsfördernde Bildungsstrukturen und -prozesse
 
Der Wunsch nach einem hohen Bildungsabschluss ist weit verbreitet; gleichzeitig steigt der Druck, die schulischen Leistungen auch zu erbringen. Auf Basis einer repräsentativen österreichischen Jugendstudie (n=14.432) wird dargestellt, wie stark geringe Schulleistungen und die Unsicherheit, ob der Abschluss erreicht werden kann, mit dem Auftreten von psycho-somatischen Beschwerden zusammenhängen. Daraus werden Anforderungen an eine zukunftsfähige und gesundheitsfördernde Schule abgeleitet.
 
Das solidarische Prinzip des Generationenvertrags: Implikationen und Spannungsfelder für die informelle Pflege
 
Der (fiktive) Generationenvertrag stellt die theoretisch-institutionelle Grundlage einer im Umlageverfahren finanzierten Sozialversicherung dar – in diesem Fall also eine Verantwortung der jungen (erwerbstätigen) Menschen für ältere (unterstützungsbedürftige) Personen. Mit dem Ausscheiden der Baby-Boomer-Generation aus dem Erwerbsleben und dem (potenziellen) Unterstützungsbedarf in den kommenden Jahren werden Spannungsfelder in Bezug auf die Generationengerechtigkeit aufgezeigt.
 
Themenfelder
  • Digitalisierung
Sprecher*innen
Dr. Florian Fischer
Bayerisches Forschungszentrum Pflege Digital
Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel
Eberhard Karls Universität Tübingen
Prof.in Dr.in Gudrun Quenzel
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
Claudia Boscher
Hochschule Ravensburg-Weingarten
Dr. Jan Helling
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen

Foto aus dem Lichthof an der TU Berlin

Foto: André Wagenzik