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Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland. An drei Veranstaltungstagen tauschen sich Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen. Die vergangenen Kongresse haben bereits eine Vielzahl neuer Kooperationen auf den Weg gebracht und Entwicklungen und Diskussionen angestoßen.
Mit dem Engagement aller Akteur*innen und Teilnehmenden des Kongresses erfährt eine heterogene Gruppe von Menschen eine Lobby, die oftmals wenig Unterstützung erhält.
H1 - Gesundheitsfördernde Gesamtpolitik I
13:15 - 14:45
Mit der Covid 19 Pandemie stand globale Gesundheitspolitik ganz im Zeichen globaler Pandemiebewältigung. Trotz zahlreicher Appelle zu einer solidarischen Bewältigung der Krise und der Ausrufung von Impfstoffen und Medikamenten als „globale öffentliche Güter“ setzten sich nationalistische Politiken durch, bei wirtschaftlichen Rettungsschirmen wie bei der Sicherung von Vorkaufsrechten für zu entwickelnde Impfstoffe. Der „Global Health Champion“ Deutschland wurde zum maßgeblichen Blockierer des TRIPS Waivers mit dem eine rasche Produktionsausweitung möglich geworden wäre.
Zugleich gerieten wesentliche Aspekte und Ziele einer globalen Gesundheitspolitik damit ins Hintertreffen: wichtige Programme hatten in die Krise mit Schwierigkeiten zu kämpfen (Routine Impfungen von Kindern, HIV-, TB-, Malaria-Programme), von der Erreichung des Nachhaltigen Entwicklungsziels Gesundheit & Wohlergehen für alle Menschen in jedem Alter war keine Rede mehr. Die Apelle der globalen multilateralen Institutionen wie die WHO wurden ignoriert.
Das Fachforum der Dt. Plattform für globale Gesundheit möchte die Bedeutung der sozialen und politischen Determinanten für Gesundheit haben stärker in den Mittelpunkt der nationalen und internationalen Gesundheitsdebatte rücken. Denn über die Fragen einer notwendigen Weiterentwicklung der globalen Verbesserung des Zugangs zu guter und bedarfsgerechter Gesundheitsversorgung in der von nationalen Interessen geprägten Post-Covid-19 Phase hinaus gilt es, die bereits zuvor bestehenden gesundheitlichen Ungerechtigkeiten und die sozialen und ökonomischen Folgen der Pandemie zu reduzieren.
Dies wird in drei Beiträgen konkretisiert und diskutiert.
Nach der Wahl ist vor der Herausforderung: Welche Perspektiven bieten sich für eine Gesundheitsversorgung für alle als Kernfunktion sozialer Daseinsvorsorge in Zeiten drohender Sparpolitik?
National sticht Global? Wie der Global Health Champion Deutschland zum Impfstoffverweigerer wurde. Und was jetzt zu tun ist.
Die Kampagne zur Abschaffung des Denunziationsparagraphen im Aufenthaltsgesetz als Umsetzung des SDG3 Ziels Universal Health Coverage
Foto: André Wagenzik